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Ausgabe:

Juni/2014

Spalte:

673–686

Kategorie:

Dogmen- und Theologiegeschichte

Autor/Hrsg.:

Yong Joo Lee

Titel/Untertitel:

Die Rezeption Karl Barths in Korea

I Einleitung

Karl Barth sorgte für Kontroversen. Er stand im Mittelpunkt verschiedener theologischer Streitigkeiten, ob beabsichtigt oder nicht. Immer neue Interpretationsversuche bringen den Theologen des letzten Jahrhunderts noch heute zur Sprache. Dadurch werden auch wir gefordert, mit Blick auf die Interpretation seiner Theologie Partei zu ergreifen und ebenfalls an der gegenwärtigen theologischen Kontroverse um seine Theologie teilzunehmen. Karl Barth ist somit nicht nur ein Forschungsgegenstand der theologischen Vergangenheit, sondern auch ein lebendiger Gesprächspartner, der uns ständig zur Rede und Gegenrede veranlasst.

Ebenso ist Karl Barth der Ursprung von vielschichtigen theologischen bzw. kirchenpolitischen Disputen in Korea. Einerseits wurde er als ein theologischer Prophet angesehen, der mit seiner Theologie der Krise wie eine Bombe auf der Spielwiese der liberalen Theologen wirkte; aber andererseits wurde er umgekehrt für einen Repräsentanten der liberalen Theologie gehalten und deshalb heftiger Kritik unterzogen. Auch an der zweimaligen Spaltung der presbyterianischen Kirche, die sich im 20. Jahrhundert vollzog, war Karl Barth auf indirekte Weise beteiligt. Die Verschiedenheit der Barth-Interpretationen bringt selbstverständlich die Differenzen in den theologischen Grundpositionen der jeweiligen Interpreten zum Ausdruck. Über die Rezeptions- bzw. Wirkungstendenzen der Barthschen Theologie in Korea zu berichten, lässt sich daher nicht auf einen rein wissenschaftlichen Bericht über einen spezifischen Teilbereich der Theologie beschränken, sondern führt darüber hinaus zu einer Darstellung der geistigen Charakteristika in Korea, die sich aus den kirchlich-konfessionellen Differenzen ergeben. Dieser Aufsatz zielt darauf ab, durch die Beschreibung der Rezeptions- sowie Interpretationstendenzen der Barthschen Theologie gleichzeitig die religiösen bzw. konfessionellen Charakteristika in Korea darzustellen. Dabei ist auch beabsichtigt, einen kurzen Überblick über die kirchliche Situation in Korea zu geben, wo die WCC-Konferenz im Oktober 2013 stattgefunden hat.

II Drei Rezeptions- sowie Wirkungstendenzen der Theologie Barths in Korea

»Texte aus der Feder Barths«, schrieb Eberhard Jüngel, sind »verführerisch«: Sie seien »alles andere als eindimensional«. Dass Barths Theologie sowohl vehemente Zustimmung als auch leidenschaft-liche Ablehnung provoziert, hängt damit zusammen, dass sich seine Theologie nicht auf eine Dimension reduzieren lässt. »Barth zu lesen« heißt nach Jüngel, »seine Texte auch noch anders als mit der Alternative von Zustimmung oder Ablehnung zu lesen«.1 Genau dieses »auch noch anders« kommt in der Barth-Rezeption in Korea zum Vorschein. Barths Texte wurden gelesen und waren verführerisch wirksam. Einige bekannten sich als Anhänger, andere als Gegner. Aber die Barth-Rezeption in Korea ist nicht auf ein simples Pro oder Contra zurückzuführen. Stattdessen kann man ohne Weiteres erkennen, dass Barths Theologie gemäß den verschiedenen, bereits vorhandenen theologischen Interessen in Korea vielfältig aufgenommen wurde und dass umgekehrt die vielfältigen Barth-Interpretationen auch mehrdimensionale theologische Entwicklungen in Korea angestoßen haben. Wie dieses »auch noch anders« in der Barth-Rezeption in Korea entfaltet wurde, ist im Folgenden nachzuzeichnen.

In den Barth-Studien hat Jüngel einen Überblick zum damaligen Forschungsstand in Deutschland gegeben, dessen Einfluss auf die gegenwärtige Barth-Forschung noch zu spüren ist. Die in München von Falk Wagner und Trutz Rendtorff gepflegte »Rekonstruktion der Konstruktion« der Barthschen Theologie interpretierte diese als »Produkt genau desjenigen Zeitgeistes«, den Barth selbst zu überwinden suchte. Obwohl Jüngel sich gegenüber einer solchen Interpretation kritisch zeigte, war er doch damit einverstanden, dass es für eine Theologie unausweichlich ist, »Kind ihrer Zeit« zu sein. Auch gegenüber der sozialistischen Barth-Interpretation in Berlin, die von Marquardt sowie Dannemann vertreten wurde, nahm Jüngel eine kritische Stellung ein. Bezogen auf die sozialistische Barth-Interpretation stellte Jüngel fest, dass man nicht zu schnell von der »dogmatische[n] Argumentation« Barths abstrahieren darf. So zeigte Jüngel auf, dass eine Barth-Interpretation den dogmatischen Argumenten Barths selber verhaftet bleiben muss.2 Berücksichtigt man, dass die Münchner Interpretation Barths Theologie in engem Zusammenhang mit der liberalen, subjekti-vitätsphilosophisch orientierten Religiosität zu deuten suchte, lassen sich m.E. die damals von Jüngel skizzierten drei For­schungsrichtungen folgendermaßen umschreiben: 1. die liberal-religionsphilosophische Interpretation; 2. die radikal-sozialistische Interpretation; 3. die dogmatische Interpretation.

Wenn man den Blick auf die Geschichte der Barth-Rezeption in Korea richtet, springen die Interpretationstendenzen ins Auge, die den von Jüngel dargelegten Barth-Interpretationen in Deutschland entsprechen. Die drei Forschungstendenzen in Deutschland fügen sich, wenn auch nicht ganz, in die Rezeptionstendenzen der Barthschen Theologie in Korea ein. Dabei darf man jedoch nicht außer Acht lassen, dass diese Entsprechung keine Folge der einseitigen Aufnahme der von Deutschland importierten Barth-Forschung darstellt, sondern eher eine Konsequenz der kreativen Auseinandersetzung der vor der Barth-Rezeption in Korea bereits vorhandenen theologischen Tendenzen mit den Texten Barths ist.

Nach der Missionierung Koreas Ende des 19. Jahrhunderts musste sich der christliche Glaube mit der gesellschaftlichen und religiösen Situation der damaligen Zeit auseinandersetzen. Die Missionierung Koreas geschah – wie auch in anderen Missionsländern damals – in einer Zeit der tiefen Krise. Die Chosun-Dynastie, die mehr als 500 Jahre lang Korea regiert hatte, wurde 1905 durch Japan mit Gewalt zerstört. Korea wurde japanische Kolonie und zu einer großen Militärbasis für die weitere Kriegsführung des imperialistischen Japans in Ost- sowie Südasien. Angesichts der nationalen Krise musste die Kirche die Koreaner trösten und dabei Wege aufzeigen, die nationale Tragik und Krise zu überwinden. Obwohl viele Chris­ten auf eigene Weise die Möglichkeiten der Überwindung der nationalen Krise suchten, variierten die vorgeschlagenen Wege gemäß den jeweiligen theologischen Fundamenten. Diese Wege lassen sich in drei theologische Bewegungen zusammenfassen:3

Erstens bemühte sich die kulturell-liberale Gruppe, die koreanische kulturelle Tradition mit der christlichen Botschaft in Einklang zu bringen. Diese Gruppe versuchte, die aus dem Westen importierte Glaubenslehre nicht einseitig zu wiederholen, sondern sie mit der koreanischen nationalen Denkweise kreativ zu verbinden. Genauer gesagt: Indem diese Bewegung im Blick auf die Versöhnung des christlichen Glaubens mit der traditionellen Religiosität in Korea danach trachtete zu harmonisieren, wollte sie den in der gesamten Weltgeschichte wirkenden Gott bezeugen. Diese Be­wegung wird am stärksten von den Theologen der methodis-tischen Kirche geführt, als deren erster Begründer Byung-Hun Choi (1858–1927) und als deren theologischer Vertreter Kyung-Ok Jeong (1903–1945) zu nennen sind.

Jeong war in den 1930er Jahren als Professor am theologischen Seminar der heutigen ›Korean Methodist Church‹ (KMC) tätig. In­dem er Aufsätze über die »Theologie der Krise« Karl Barths schrieb, stellte er als Erster die Theologie Barths in Korea vor.4 Zwar be­kannte Jeong, dass er viel mehr der theologischen Grundposition Barths als der Position der Ritschl-Schule zuneigte. Aber bei ge­nauerer Betrachtung lässt sich erkennen, dass die Barth-Rezeption Jeongs eher liberalistisch war. Im Gegensatz zu Barth, der in den 1930er Jahren die Möglichkeit der natürlichen Gotteserkenntnis und der Wertschätzung für die Subjektivität des Menschen verneinte, kamen in den Schriften Jeongs die Vorstellungen von der kosmischen Tätigkeit Gottes sowie dem Fortschritt der Wahrheit, Schönheit und Liebe in der Menschheitsgeschichte zum Vorschein. Der Barth-Rezeption Jeongs lag eine liberalistische Überzeugung zu­grunde, die die Offenbarung Gottes nicht auf die Zeugnisse der Schrift beschränken will, sondern sie auch in den Kulturen, Religionen und der Geschichte der Menschheit zu finden meint.

Zweitens ist das sozial-politische Engagement der koreanischen Christen zu nennen. Es wurde von Chi-Ho Yun (1864–1945) zum ersten Mal in Gang gesetzt. Er war der erste Koreaner, der im Westen, nämlich in den USA, evangelische Theologie studierte. Er identifizierte die Verkündigung des Evangeliums mit der Bildung des koreanischen Volkes. Um im Volk die Hoffnung auf die Unabhängigkeit von der japanischen Herrschaft zu wecken, hielt er sich in Korea auf und nahm für seine Missionsaufgabe äußerst aktiv an der politischen Bewegung gegen die japanische Herrschaft teil. Diese sozial-politisch engagierte Bewegung wurde – obwohl Yun aus der methodistischen Gemeinde kam – später von einer presbyterianischen Gruppe übernommen und weiterentwickelt. Der theologische Vertreter dieser Gruppe ist Jae Joon Kim, dessen theologisches Profil unten noch einmal im Zusammenhang mit der konservativen Gruppe zu erörtern ist.

Drittens ist die konservativ-fundamentalistische Gruppe zu er­wähnen, welche von Pfarrer Sun-Chu Gil (1869–1935) gegründet worden war. Gil gehörte zu den ersten koreanischen Pfarrern in der presbyterianischen Denomination, die von den amerikanischen Missionaren ordiniert worden waren. Unter dem Einfluss der theologisch konservativ ausgebildeten amerikanischen Missionare sah diese Gruppe ihre Aufgabe darin, sich nur auf die Erlösung der individuellen Seelen zu konzentrieren und dafür die Kirche von allen politischen Bewegungen fernzuhalten. Theologisch gesehen stützte sich diese Gruppe auf eine konservativ-fundamentalistische Theologie, z. B. die Verbalinspirationslehre, die sich der historisch-kritischen Schriftauslegung widersetzte.

Die von Pfarrer Gil gegründete konservative Gruppe fand in den 1930er Jahren ihren theologischen Vertreter in Hyung Ryong Park. Park studierte Theologie am Princeton Theological Seminary (PTS) bei den ›orthodoxen‹ Theologen Gresham Machen und Cornelius van Til, die wegen der ›liberalen‹ Tendenz des PTS dieses Seminar verlassen und stattdessen das Westminster Theological Seminary gegründet hatten. Für Park waren – wie bei seinen Lehrern – die Verbalinspirationslehre sowie die Unfehlbarkeit der Schrift das Kriterium für die Beurteilung der orthodoxen und der liberalen Theologie. Park hielt die Barthsche Theologie für nichts anderes als ›liberal‹, denn sie erkannte die historisch-kritische Bibelauslegung – wenn auch in kritischer Bezugnahme – an.

Korea wurde 1945 von der japanischen Kolonialherrschaft be­freit. Damals gab es in Seoul ein presbyterianisches Seminar na­mens ›Chosun Theologische Schule‹ (CTS). Das ursprünglich 1903 in Pyong-Yang, der Hauptstadt des gegenwärtigen Nord-Korea, gegründete Seminar musste 1938 schließen angesichts der Aufforderung zur Teilnahme an der japanischen Shinto-Zeremonie, die mit Zwang durchgesetzt werden sollte. Die CTS wurde 1940 in Seoul, der Hauptstadt des gegenwärtigen Süd-Korea, wiedereröffnet, um die unterbrochene Theologieausbildung der presbyterianischen Kirche wieder aufzunehmen und fortzuführen. Da diese Schule aber von Jae Joon Kim geleitet wurde, der als Alttestamentler in historisch-kritischer Schriftforschung unterrichtete und unter dem Einfluss von Karl Barth den menschlichen Zeugnischarakter der Bibel akzeptierte, übte Hyung Ryong Park heftige Kritik am ›Liberalismus‹ Kims und verurteilte ihn als liberalistischen Häretiker. Es war zwar Parks Ziel, die CTS im konservativen Geist zu restaurieren, aber als dies nicht gelang, gründete Park selbst ein anderes presbyterianisches Seminar. Schließlich wurde 1953 die bis­lang einheitliche presbyterianische Kirche in zwei Kirchen sowie das presbyterianische Seminar 1954 in zwei Seminare gespalten: Die eine Kirche heißt heute ›The Presbyterian Church of Korea‹ (PCK) und ist an Park orientiert, die andere ist ›The Presbyterian Church in the Republic of Korea‹ (PROK), die an Kim orientiert ist.

Unter der Leitung von Kim, der sich die Forderung der alttestamentlichen Propheten nach Gerechtigkeit und Freiheit aneignete, richtete sich die Theologenausbildung in der PROK stark auf das sozial-politische Engagement. Die PROK wurde damit zum Ge­burtsort der Minjung-Theologie der 1970er Jahre. Aber die presbyterianische Kirche musste noch eine weitere Teilung erleben. Hyung Ryong Park übte noch einmal heftige Kritik, diesmal an der Gruppe der ökumenischen Bewegung, weil sie sich nach Parks An­sicht religionspluralistisch sowie kommunistisch orientierte. Als Folge dieses Streites verließ Park 1959 die PCK und gründete eine stark konservativ-fundamentalistisch orientierte presbyteria-nische Kirche, die heute ›The General Assembly of Presbyterian Church in Korea‹ (GAPCK) heißt. Während die GAPCK nicht nur die historisch-kritische Schriftauslegung, sondern auch die Neoorthodoxie Karl Barths überhaupt als ›moderne Theologie‹ kritisiert, übernimmt die PCK viele theologische Ansätze von Barth. Und während sich die PCK zu einem der wichtigsten Organe der dogmatischen Barth-Interpretation entwickelt hat, beharrt die GAPCK auf der konservativen, fundamentalistischen Theologie, die nicht nur die Barthsche Theologie, sondern auch die ökumenische Bewegung überhaupt ausschließt.

Im Folgenden ist nachzuzeichnen, wie die Theologie Karl Barths durch den kreativen Dialog mit den oben dargestellten theologischen Grundtendenzen in Korea rezipiert wird und inwieweit die Barth-Rezeption die Entwicklung der koreanischen Theologie mitbestimmt hat.

III Kulturell-liberalistische Barth-Rezeption:

Barth und die Indigenisierungstheologie von Sung-Bum Yun

Es ist schon erwähnt worden, dass in der methodistischen Kirche eine Synthese von westlicher Mission und traditioneller Kultur in Korea unternommen wurde. Diese kulturell-liberalistische Tendenz der methodistischen Kirche wurde von Kyung-Ok Jeong in den 30er Jahren vermittelt und in den 70er Jahren durch den Disput über die Indigenisierungstheologie intensiviert. Unter den Initiatoren dieses Disputs fand sich auch Sung-Bum Yun (1916–1980). Er schlug eine eigene Indigenisierungstheologie vor, für deren Entwicklung seine Barth-Interpretation eine bedeutsame Rolle spielte.

Yun promovierte 1955 bei Barth in Basel. Er ist, soweit bekannt, sowohl der einzige koreanische Schüler Barths als auch der erste Koreaner, der in Europa im Fach Evangelische Theologie promoviert wurde. Direkt nach der Promotion befasste sich Yun mit der Theologie seines Lehrers, aber er schenkte der Indigenisierungstheologie immer mehr Beachtung. Seine ausgereifte Indigenisierungstheologie kam in einer 1972 veröffentlichten Schrift zum Ausdruck Koreanische Theologie. Eine Hermeneutik von Sung.5 Yun konstatierte, dass der einseitige Import westlicher Theologie endlich zu beenden sei. Für ihn war die einfache Wiederholung der westlichen Theologie in Korea nichts anderes als eine babylonische Gefangenschaft, aus der man sich befreien müsse. Dafür habe die Koreanische Theologie zwei Aufgaben vor sich: Erstens müsse die Koreanische Theologie die Tradition in Korea wiederbeleben, indem sie die Synthese zwischen der westlichen Theologie und dem kulturellen, geistlichen Erbe Koreas voranbringe; zweitens solle die Koreanische Theologie, um die erste Aufgabe zu erfüllen, die traditionellen Religionen Koreas (d.h. Konfuzianismus, Buddhismus und Taoismus) mit dem christlichen Glauben kreativ in Verbindung bringen.6 Die Sung-Theologie ist das Ergebnis dieser Bemühung Yuns.

Der Begriff ›Sung‹ ist ein Kompositum aus zwei chinesischen Wörtern, die jeweils ›Wort/Sprache‹ und ›in-Erfüllung-gehen/ vollenden‹ bedeuten. Als Kompositum enthält ›Sung‹ zwar die Bedeutung von ›Treue‹ bzw. ›Wahrhaftigkeit‹, aber was Yun hervorhebt, ist weniger die Bedeutung von Treue als die Dynamik, die bei der Komposition der zwei Wörter erscheint. Als Komposition be­kommt der Begriff eine dynamische Bedeutung: ›Das Wort geht in Erfüllung‹ bzw. ›das Wort ist vollendet‹. Yun rückt den Begriff ›Sung‹ in den Vordergrund, denn seiner Ansicht nach enthält der Begriff nicht nur den Kern der religiösen Traditionen in Korea, sondern auch den Hauptinhalt der gesamten ostasiatischen Denk- sowie Kulturtradition. Aufgrund einiger Belegstellen aus den konfuzianistischen Schriften aus China und Korea lässt sich der Begriff ›Sung‹ sowohl metaphysisch-kosmisch als auch existentialistisch-anthropologisch auffassen: Erstens lässt sich ›Sung‹ als metaphysisch-kosmisches Prinzip verstehen, aus dem das Ganze der Welt hervorgeht. Dies kommt in dem berühmten Satz des Konfuzianis mus zum Ausdruck: »Ohne Sung, kein Ding«. ›Sung‹ ist also in dessen tiefstem Sinn gesehen wie Gott der Schöpfer; zweitens ist ›Sung‹ ein existentialistisch-anthropologisches Prinzip, denn das menschliche Sein selbst erhält seine Existenz aus dem ›Sung‹. Darüber hinaus ist ›Sung‹ das Lebensprinzip des Menschen, das die individuelle sowie gesellschaftliche Lebenspraxis bestimmen soll. Falls der Mensch sich nicht durch dieses Prinzip bestimmen lässt, kann er die Bestimmung des Menschen nicht vollbringen. Dafür sind die Lehren von Yulgok, einem koreanischen, konfuzianis-tischen Gelehrten aus dem 16. Jahrhundert, einschlägig: »Hat der Wille kein Sung, ergibt sich kein Ergebnis«; »Ist das Prinzip ohne Sung, gibt es kein Erkennen« usw. Bei ›Sung‹ handelt es sich also um das ontische Prinzip, das dem Ganzen zugrunde liegt, und in ihm geht es gleichzeitig um das Prinzip der Lebenspraxis, dem gemäß sich das Handeln des Menschen zu vollziehen hat. Als solches ist ›Sung‹ in allen natürlichen Wesen verkörpert. Es ist ein anthropologischer Grundsatz Yulgoks, diesem ontischen Prinzip entsprechend sein Leben zu führen. Yun war der Auffassung, dass ›Sung‹ als ontisches sowie anthropologisches Prinzip transzendent und immanent zugleich ist.

Es ist unverkennbar, dass der Begriff ›Sung‹ bei Yun in Analogie zur Inkarnation des präexistierenden Wortes verwendet wurde. Die Sung-Theologie Yuns war also m. E. nichts anderes als die Übersetzung der johanneischen Inkarnations- und Offenbarungslehre in den der koreanischen Kultur bekannten Begriff. Unerlässlich war ein solcher Versuch, weil nach Yun christliche Begriffe aus dem Westen wie ›Wort Gottes‹ und ›Offenbarung‹ für die Christen in der asiatischen Kultur fremd und unverständlich sind. Die Sung-Theologie richtete sich darauf, die christliche Botschaft gemäß den kul turellen Gegebenheiten Koreas verständlich darzustellen. Auch Yun war sich bewusst, dass eine derartige Indigenisierung der Gefahr des Synkretismus ausgesetzt war. Aber er stellte fest, dass ohne den Synkretismus der Same des Evangeliums überhaupt nicht in das neue Feld anderer Kulturen eingepflanzt werden kann. Selbstverständlich rief die Sung-Theologie heftige Kritik hervor, die in den meisten Fällen von konservativen Gruppen ausging. Indem Yun den kulturellen Gegebenheiten den Vorrang einräumte und das religiöse Vorverständnis als Grundlage für die Aufnahme des Evangeliums hervorhob, scheint er die Theologie seines Lehrers bereits in dieser Phase verabschiedet zu haben. Yun ist nun anscheinend ›liberal‹.

Auffallend ist jedoch, dass Yun für die Legitimation seiner Sung-Theologie die Wort-Gottes-Theologie Karl Barths zu Hilfe nahm. Nach Yuns Auffassung bestand die Stärke der Barthschen Theologie gegenüber der liberalen, von der menschlichen Subjektivität ausgehenden Theologie darin, den Christozentrismus der Theologie wieder in Kraft gesetzt zu haben. Für Barth lässt sich die Identität Gottes sowie das Wesen Gottes nur in und durch Jesus Christus erkennen. Was Gott tun kann und/oder was Gott faktisch tut, wird nur in Jesus Christus erkennbar.7 Yun war der Ansicht, dass Barth deshalb von großer Relevanz sei, weil er die liberale Häresie durch die neue christozentrische Theologie ersetzt habe: Für Barth ist Jesus Christus der einzige Erkenntnisgrund Gottes insofern, als Gott nur in Jesus Christus als Offenbarung Gottes erkennbar ist. Falls Jesus wahrhaft Offenbarung Gottes ist, kann Gott nicht anders sein, als er sich offenbart. In Jesus Christus als Offenbarung zeigt sich also die Identität Gottes, d. h. ›das Sein in Person‹. Als das Sein in Person ist Gott in sich bereits ›das liebende Sein‹, so, wie er seine Liebe in Jesus Christus offenbart. Gottes Sein als Person bzw. als Liebe ist dann der ontische Grund für die Erkennbarkeit Gottes in Jesus Christus. Die Menschwerdung des göttlichen Wortes lässt sich demnach nicht als eine willkürliche Aktivität verstehen, sondern als die dem Wesen bzw. der Identität Gottes entsprechende Handlung Gottes.8 Yun selbst redet nicht direkt von der ›Entsprechung‹ zwischen Akt und Sein Gottes, ist aber anscheinend von dieser Entsprechung überzeugt, insofern Gott genauso sei, wie er in Jesus Christus offenbar werde.9 Also sah Yun die Charakteristik der Barthschen Theologie darin, durch die Wiederherstellung des Christozentrismus die Entsprechung zwischen dem Sein Gottes und der Offenbarung Gottes folgerichtig dargestellt zu haben. Diese Entsprechung im Akt der Offenbarung ist die Sache Gottes, und die Theologie kann nur sachlich sein, wenn sie der Selbstentsprechung Gottes entspricht. Die Aufgabe der Theologie ist für Yun das Nachvollziehen dieser Sache Gottes.

Yun scheint überzeugt zu sein, dass seine Sung-Theologie genau derselben Logik der Barthschen Theologie folgt. Genauso, wie sich Barth auf der spezifische geschichtliche Person Jesus von Nazareth konzentrierte und dabei in der Inkarnation des Wortes Gottes die Entsprechung zwischen Sein und Akt Gottes zu Wort kommen ließ, sind nach der Sung-Theologie, indem sie sich auf die Menschwerdung des Wortes Gottes, d. h. das ›Sung‹ konzentriert, Gott und sein Akt erkennbar. Die Inkarnation bzw. Offenbarung lässt sich im ostasiatischen Kontext nur vermittels des Sung-Begriffes – »das Wort ist vollendet« – verstehen. Insofern die Sung-Theologie genau dasselbe unternimmt, was Barth getan hat, ist sie theologisch sachlich. Sie entspricht sowohl der Sache Gottes als auch der Sachlichkeit der Theologie.

Berücksichtigt man, dass die Sung-Theologie im theologischen Umfeld Koreas als liberal-kulturelle Theologie angesehen wird, ist es bemerkenswert, dass Yun sich bemühte, die Gemeinsamkeit seiner Theologie mit der Barths aufzuzeigen. Yun sah die theologiegeschichtliche Bedeutung von Barth darin, gegenüber der ›liberalen Häresie‹ das Wort Gottes als Ausgangspunkt der Theologie hervorzuheben. Formaliter lassen sich einige Spuren der Einwirkung der Barthschen Theologie auf die Sung-Theologie – z. B. der Christozentrismus sowie die Hervorhebung der Inkarnation des Wortes Got tes– ohne Weiteres erkennen. Aber realiter distanzierte sich Yun vom theologischen Grundansatz seines Lehrers deutlich, indem er das kulturelle Apriori als ›Anknüpfungspunkt‹ des Evangeliums aufzuzeigen versuchte. Trotz der unübersehbaren Unterschiede zwischen Barth und Yun ist die Sung-Theologie von großem Einfluss, da sie bislang der erste und einzige Versuch gewesen ist, anhand der Theologie Karl Barths eine der koreanischen Kultur- sowie Religionstradition entsprechende Theologie zu entwerfen. Leider wird Barths Theologie in Korea nicht mehr als theologisches Fundament für die Konstruktion der Indigenisierungstheologie behandelt.

Yun begann seine akademische Karriere mit der Promotion bei Barth und ist 1980 verstorben: in der Nacht, nachdem er dem Re­dakteur einer Zeitschrift eine Dankschrift namens ›Mein Wohltäter Prof. Karl Barth‹ zugesandt hatte.10

IV Radikal-sozialistische Barth-Rezeption:

Barth und politisch-soziales Engagement von Jae Joon Kim und Sun-Kyung Park

Die Theologie von Jae Joon Kim, der seit der Spaltung von PCK und PROK im theologischen Seminar der PROK eine führende Rolle gespielt hatte, lässt sich als die Theologie der Teilnahme am ge­schichtlichen Geschehen bezeichnen.11 Nach der Befreiung von der japanischen Kolonialherrschaft hat Kim sehr engagiert an den politisch-sozialen Aktivitäten in Süd-Korea teilgenommen: Beispielsweise protestierte er gegen die Diktatur des Präsidenten Jung-Hee Park, des Vaters der gegenwärtigen Präsidentin Koreas, der 1961 mit Hilfe seiner Armee die demokratische Regierung stürzte und von diesem Zeitpunkt an bis 1979 verfassungswidrig über Korea herrschte. Bereits 1958 hielt Kim das Engagement in den geschichtlichen Ereignissen für das Aufgabenfeld der Christen. Nicht die Erlösung von der Geschichte, sondern die Erlösung in der Ge­schichte zu praktizieren, sei die Aufgabe der Christen, so, wie der Sohn Gottes den Himmel verlassen hat und in die menschliche Ge­schichte inkarniert ist.12 Dies glich einem Manifest, das die Iden-tität der nach der Spaltung der presbyterianischen Kirche neu gegründeten PROK künftig bestimmen sollte. Angesichts der zunehmenden konservativ-fundamentalistischen Tendenzen der presbyterianischen Kirche wollte Kim die sozialen und geschicht-lichen Dimensionen der Botschaft Jesu bzw. der prophetischen Aussagen des Alten Testaments bewahren.

Während die konservativen Kirchen vor der Diktatur Parks die Augen verschlossen hatten, kämpfte Kim für die Demokratie, für Freiheit und Menschenrechte in Korea. Aber seine aktive Beteiligung an der Innenpolitik hatte mit einer ideologischen Orientierung nichts zu tun. Sein Engagement war eher die konsequente Folge aus seinem Verständnis des christlichen Glaubens überhaupt. Für Kim ist das Christentum »weder irgendein intellektuelles Prinzip noch eine moralische Lehre«, sondern »aktive Antwort Gott gegenüber«. Theologie als Wissenschaft soll nicht eine rein akademische Tätigkeit bleiben, sondern darüber hinaus zu einem lebendigen Zeugnis erweitert werden: »Theologie muss nicht in einer rein idealen Welt verbleiben, sondern eine prophetische Verkündigung mit dem lebendigen Fleisch und Blut werden.« 13 Dies war die Ansicht des jungen Kim, der sich vom Konfuzianismus zum Christentum bekehrte und in Japan mit dem Theologiestu-dium begann. Bereits in den 1930er Jahren war Kim der Auffassung, dass Christentum sowie Theologie aktive Antworten auf Gott seien, die sich in den konkreten geschichtlichen Ereignissen zu äußern hätten.

Obwohl Kim – anders als Sung-Bum Yun – theologisch nicht unter dem direkten Einfluss von Barth ausgebildet wurde, färbte doch die Barthsche Theologie auf ihn ab. Während seines Studiums in Princeton, das sich an den Abschluss seines Theologiestudiums in Japan anschloss, traf Kim auf den Konflikt zwischen Liberalismus und Fundamentalismus. Dabei diagnostizierte er, dass der Liberalismus die Transzendenz Gottes, die Sünde des Menschen sowie die Positivität der Offenbarung in Vergessenheit geraten ließ, während im Fundamentalismus die Freiheit, Liebe und Kreativität verloren gingen. Demgegenüber schätzte Kim bei Barth, dass dieser die Verkündigung als die Aufgabe der Theologie wieder zum Leben erweckt hatte. Dies macht deutlich, dass Hyung Ryong Parks Kritik an dem ›Liberalismus‹ Kims vollkommen unbegründet war. Eher stand Kim der Neo-Orthodoxie Karl Barths sehr nahe. 14

Für Kim war Barths aktive Teilnahme an den geschichtlichen Ereignissen – z. B. der Barmer Theologischen Erklärung – einschlägig für seine Reaktion auf die politisch-gesellschaftlichen Ereignisse in Korea. Das war ein Mittel, die Herrschaft Gottes sowie das Herrsein Gottes über die Welt zu manifestieren. Kim hielt das Reich Gottes, das nicht nur die seelische, sondern auch die reale Welt einschließt, für die höchste Idee des Christentums. Freiheit der Individuen, gerechte Gesellschaft, Frieden zwischen den Ländern sind Minimalbedingungen für das Reich Gottes, die von der Bibel her herauszustellen sind. Dass nur Gott der Herr der Welt ist, ist durch die Herstellung der dem Reich Gottes entsprechenden Gesellschaft zu bezeugen. 15 Das politisch-soziale Engagement war also die konsequente Folge der theologischen Überzeugung von Gottes Herrsein. Dies verdeutlicht noch einmal Kims Nähe zu Barth.16

Während Sung-Bum Yun in der KMC versuchte, durch den Dialog zwischen Barth und religiös-kulturellen Traditionen Koreas eine Koreanische Theologie zu entwickeln, unternahm es Jae Joon Kim von der PROK, Barth ins sozial-politische Engagement einzubeziehen. Ungeachtet der theologischen Differenzen beider Konfessionen ergab sich in den 70er Jahren deren Verschmelzung. Dies wurde in der Theologie der Wiedervereinigung von Sun-Kyung Park (geb. 1923) deutlich, die Professorin an der Ewha Womens University war und zur KMC gehörte. Gleich nach der Promotion an der Drew University in den USA beschäftigte sich Park mit den dogmatischen Lehren Karl Barths.17 Aber nachdem sie von einem Aufenthalt in Deutschland 1972–1974 zurückgekehrt war, konzentrierte sich Park auf die Theologie der Wiedervereinigung. Park nahm damals am Grabe Barths in Basel Abschied von der Theologie Barths, bei dem die europäische Theologie ihren Abschluss erreicht habe. Stattdessen sah sie nun die Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea als das eigentliche Thema ihrer theologischen Arbeit an. Diese Wende bestand für Park nicht nur in der Abkehr von der europäischen Theologie, sondern auch in der Hinwendung zur Koreanischen Theologie, die durch die spezifische Situation der Trennung des Landes begünstigt wurde. Die Wiederholung der dogmatischen Lehre sei nicht mehr Aufgabe der Koreanischen Theologie. Stattdessen seien die Trennung des Landes und die da­mit zusammenhängenden Ideologien und die Überwindung jenes Zustandes der Trennung die eigentlichen Themen einer spezifisch Koreanischen Theologie.18

Seit Anfang der 1980er Jahre verbreitete sich in Korea die Wiedervereinigungsbewegung. Die meisten Teilnehmer dieser Bewegung teilten die Ansicht, dass die Unterdrückung von Minjung in engem Zusammenhang mit der Trennung des Landes stand, die dem Willen des koreanischen Volkes widersprach und durch die großen Weltmächte, die USA und die UdSSR, verursacht wurde. Die Wiedervereinigung Koreas sei folglich die unabdingbare Bedingung für die Befreiung des unterdrückten Volkes. In dieser Hinsicht stand die Kirche in Korea der Wiedervereinigung entgegen, zumal in den meisten Gemeinden die nationalen Probleme fast vollkommen in Vergessenheit geraten waren. Die Kirche in Korea war nicht imstande, die Herrschaftsideologie, die die Herrschaft der ungerechten Autorität als Willen Gottes legitimierte, zu ver-urteilen. Die Angst vor dem kommunistischen Norden ergriff die Kirchen im Süden, so dass die christliche Verkündigung mit der Antikommunismus-Ideologie nahezu identifiziert wurde. Das Evangelium Christi wurde mit der Herrschaftsideologie sowie der ka­pitalistischen Ideologie gleichgesetzt.19

Für Sun-Kyung Park war die oben genannte Gleichsetzung zwischen christlichem Glauben und der Weltherrschaft des kapitalis­tischen Westens die endgültige geistige Ursache für die Trennung der koreanischen Halbinsel. Deshalb konnte der erste Schritt der Theologie der Wiedervereinigung kaum ein anderer sein, als den ideologisch gekrümmten Zustand des Christentums zu korrigieren. Um diese Aufgabe zu erfüllen, bedurfte es der radikalen Kritik am Christentum, die Park in der marxistischen Kritik repräsentiert sah. Die sozialistische Kritik am Christentum sei unerlässlich so­wohl für die Versöhnung des Südens mit dem kommunistischen Norden als auch für die Aufhebung des kapitalistisch-imperialistischen Christentums auf globaler Ebene. Die sozialistische Kritik am Christentum lässt sich als Ruf Gottes verstehen, demzufolge sich die Christen für die neue Zukunft Gottes hinzugeben haben, in der es weder Unterdrückung noch nationale oder globale Trennungen mehr gibt.20

Es gilt zu beachten, dass das positive Urteil Parks über die sozialistische Kritik am Christentum sowie am Kapitalismus zum großen Teil ihrer Barth-Forschung zu verdanken ist. Aufgrund der sozialistischen Barth-Interpreten, z. B. Marquardt und Gollwitzer, verstand Park Barth als Sozialisten, der die ›permanente Revolution‹ bzw. die ›Revolution Gottes‹ hervorgehoben habe. Von Anfang an sei die Barthsche Theologie durch das religiös-sozialistische Interesse motiviert gewesen, wobei Barths Konzentration auf Gott als totaliter aliter mit der radikal-sozialistischen Kritik an der westlichen Kultur überhaupt zusammenhänge. Dass auch der späte Barth nicht den kommunistischen Osten, sondern den kapitalis­tischen Westen heftiger Kritik unterzogen hat, war für Park ein Zeichen dafür, wie sehr Barth dem Sozialismus verwandt war. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass Barth nicht einfach das Reich Gottes mit dem Sozialismus identifizierte. Aber Barths Kritik richtete sich zumeist an die kapitalistische Welt, zu der er selbst gehörte. Dies ging damit einher, dass Barth innerhalb der kapita- listischen Gesellschaft, in der Hass gegen den Kommunismus herrschte, auf eigene Weise die Versöhnung der ideologisch ge­trennten Welt zu fördern versuchte. Das Reich Gottes bzw. die ›permanente Revolution‹ Gottes lässt die Kinder Gottes weder im Ka-pitalismus noch im Kommunismus Vollendung finden, sondern einen ›dritten Weg‹ gehen.21

Dies zeigt, dass Park nicht wirklich mit Barths Theologie gebrochen hatte, als sie sich der Koreanischen Theologie zuwandte. Stattdessen liegt ihrer Theologie der Wiedervereinigung Barths Theo­-logie zugrunde, wenn auch das dogmatische Interesse bei Park keinen großen Beifall finden konnte. Insofern sich Park anhand der Barthschen Theologie mit der politischen Situation Koreas, vor allem mit der Trennung des Landes, auseinandersetzte, ge-hörte ihre Barth-Interpretation zur politisch orientierten theologischen Tendenz der PROK. Aber da sie sich wie auch Sung-Bum Yun auf die Suche nach der Koreanischen Theologie begab, stand Parks Barth-Rezeption in der Kontinuität der theologischen Tendenz der KMC. So wurde Park zur Pionierin der politisch-sozialistischen Barth-Interpretation in Korea.22

V Dogmatische Barth-Rezeption: Bong Rang Park, Jong-Sung Lee und Myoung-Yong Kim

Obwohl die praxisorientierte Tendenz zur Charakteristik der PROK gehörte, lässt sich die wissenschaftliche Leistung der PROK nicht auf die politisch-sozialen Interessen reduzieren. Ein gutes Beispiel dafür ist Bong Rang Park (1918–2001), der seit den 1940er bis Mitte der 1980er Jahre als Professor für Systematische Theologie am theologischen Seminar der PROK lehrte. Park sah die intellektuelle Ursache für die Trennung der presbyterianischen Kirche in den 1950er Jahren im Mangel an einer wissenschaftlichen Theologie in Korea. Dass die Kirchenspaltung durch den Disput über die Inspirationslehre sowie die Unfehlbarkeit der Schrift hervorgerufen wurde, zeigte schon auf, inwieweit die koreanische Kirche an jenem wissenschaftlichen Mangel litt. Also entschloss sich Park, die »wissenschaftliche Theologie« in Korea zu fördern. Dieser Aufgabe ging er nach, indem er die aktuellsten theologischen Tendenzen im Westen – z.B. die Theologie der Säkularisierung, die Theologie der Befreiung und die politische Theologie – in Korea vorstellte. Park war der Auffassung, dass durch die Aufnahme der westlichen Theologie eine theologische Tradition in Korea ins Leben zu rufen sei. 23

Trotz seiner wissenschaftlichen Offenheit kam die Theologie Barths in den Arbeiten Parks stets besonders zum Tragen. Barth stellte für Park das unerlässliche Fundament und Kriterium für die Rezeption der verschiedenen aktuellen theologischen Themen dar. Nicht nur die Konservativität der fundamentalistischen Gruppe, die die Verbalinspirationslehre als ›orthodox‹ anerkannte, sondern auch die Indigenisierungstheologie von Sung-Bum Yun waren Adressaten für Parks Kritik. Dabei berief er sich auf Barths Theologie. Weder Biblizismus noch Kultursynthese seien mit der theologischen Tradition der reformierten Kirche zu vereinbaren. Park hob hervor, dass die Theologie Karl Barths die Wiederbelebung der calvinistischen Theologie sei, insofern bei Barth die Möglichkeit der Erkenntnis Gottes nur in dem in der Schrift offenbarten Wort Gottes zu finden ist. So verstand sich Park als der ›orthodoxen‹ Tradition der reformierten Kirche zugehörig, und die Barthsche Theologie bot sich bei Park als das Kriterium für die Zugehörigkeit zur orthodox-reformierten Tradition an, denn Barth belebte die Prinzipien der reformatorischen Tradition – z. B. das sola scriptura und sola fide – in der modernen Welt wieder, ohne dabei in den fundamentalistischen Biblizismus zu verfallen.24 So gesehen war Bong Rang Park ein ›Barthianer‹ und blieb es sein Leben lang.25

Bong Rang Park konzentrierte sich auf die dogmatischen Ge-halte Barthscher Theologie innerhalb der Barth wohlgesonnenen Umgebung der PROK. Demgegenüber war es in der PCK, in der die konservative Gruppe immer noch die Mehrheit besaß, schwierig, von Barth überhaupt zu reden, weil er, genau wie bei der GAPCK, als liberaler Theologe (miss-)verstanden wurde. Dieses Missverständnis konnte in der PCK erst ab den 70er Jahren dank des Beitrages von Jong-Sung Lee (1922–2011) allmählich beseitigt werden. Lee war kein Barth-Experte, aber er sah in Barth die Möglichkeit, so­wohl Konservativität als auch Radikalität der damaligen gegensätzlichen theologischen Tendenzen in Korea zu überwinden. Er zeigte auf, dass Barths Theologie keine liberale Theologie ist, weil Barth in seiner Dogmatik die qualitative Differenz Gottes zu seinen Geschöpfen sowie den Christozentrismus und die Trinitätslehre in den Vordergrund rückt. Lee zeigte zudem, dass Barth wie Luther und Calvin am Wirken des Heiligen Geistes, das in den Gläubigen die Schrift als das Wort Gottes bezeugt, festhält. Und ferner zeigte er, dass und inwieweit Barth der reformierten Tradition entspricht,26 ohne dabei in den Fundamentalismus zu verfallen. Die Bedeutung Lees für die Barth-Rezeption liegt darin, dass aufgrund seines Beitrages das theologische Seminar der PCK momentan zu einem der wichtigsten Forschungsorgane der Barthschen Theologie geworden ist. Diesbezüglich kann der Beitrag von Myoung Yong Kim, dem gegenwärtigen Rektor jenes Seminars und ehemaligen Vorsitzenden der Barth-Gesellschaft in Korea, nicht unerörtert bleiben.

Obwohl Jong-Sung Lee im theologischen Seminar der PCK be­gann, Missverständnisse bezüglich Barth allmählich zu beseitigen, war die theologische Atmosphäre in der PCK gegenüber Barth noch reserviert. Dass die Theologie Barths viel mehr im streng wissenschaftlichen Sinne behandelt werden kann, zeigt der Beitrag von Myoung Yong Kim (geb. 1952), der 1985 bei Jürgen Moltmann promovierte. Wenn man die Literatur über Barth betrachtet, die von den Generationen vor Kim geschrieben wurde, sieht man oft ein fragmentarisches und begrenztes Verständnis für die Barthsche Theologie: Themen wie z. B. die historische Entwicklung der Theologie Barths und die diese Entwicklung bestimmenden theologischen Grundmotive bleiben meistens unerörtert. Manchmal kommt es nur zur wörtlichen Wiedergabe von dogmatischen Sätzen Barths; zuweilen wurden seine Texte auch lediglich zur Legitimierung der eigenen Position ausgenutzt.

Gegenläufig zur Barth-Rezeption der früheren Generation stellte Kim die historische Entwicklung Barths anhand einer raffinierten Textanalyse dar und zeigte dabei auf, welchen Gottesgedanken Barth in der jeweiligen Phase vertrat. Kim gliedert Barths Theologie in drei Phasen: erstens die dialektische Theologie des Römerbriefkommentars seit 1919, zweitens die Wort-Gottes-Theologie 1924–1941 und schließlich drittens die Theologie der christozen-trischen Gnade.27

Kim ist der Auffassung, dass sich die Theologie des späten Barth stark von der dialektischen Theologie des frühen Barth unterscheidet. Das wesentliche Merkmal der Theologie des späten Barth sei die Erwählungslehre in KD II/2 von 1942. Während in der dialek-tischen Theologie durch die Betonung der qualitativen Differenz von Gott und Welt die Offenbarung Gottes keinen Anknüpfungspunkt im Menschlichen hatte, lehre der späte Barth die Menschlichkeit Gottes, insofern hier der Mensch Jesus als das Prädikat der Offenbarung Gottes bestimmt werde. Während der Gott des frühen Barth der Gott der Krise sei, der die Welt nur richtet, sei aus der Gotteslehre des späten Barth der Gedanke des göttlichen Gerichtes verschwunden; stattdessen stehe der Akt der Gnade durch das Kreuz Christi im Mittelpunkt. Der späte Barth hat nach Kim seine frühere Vorstellung von Gott als totaliter aliter als vollkommen paganisch verworfen und die im Leiden und Tod Jesu Christi zu-tage tretende Liebe Gottes hervorgehoben.28

Obwohl Kim es ermöglicht hat, der Barth-Rezeption in Korea in einem wissenschaftlichen Sinn nachzugehen, lässt sich die Schwäche seiner Interpretation nicht verkennen. Erstens steht für Kim in der historischen Entwicklung der Theologie Barths zwar der radikale Umbruch im Mittelpunkt, aber es fehlt bei ihm an der Darlegung, was konkret der Faktor war, der den Umbruch begründet hat. Zweitens lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass die Barth-Interpretation Kims deutlich durch die Theologie seines Lehrers Moltmann beeinflusst wurde. Die Aussage Kims, Barth habe im Kreuz Jesu Christi nur Leiden und Tod Gottes gesehen und das Kreuzesgeschehen nicht trinitätstheologisch entfaltet, scheint unberechtigt zu sein. Dies hängt m. E. damit zusammen, dass Kim die systematische Funktion der Trinitätslehre in der KD außer Acht gelassen hat.29

Ungeachtet dieser Schwäche liegt der Beitrag Kims darin, die immer noch konservative theologische Neigung der PCK vermittels der Barthschen Theologie auf wissenschaftliches Niveau zu lenken. Viele seiner Schüler, die auf seine Anregung hin in den USA und in Deutschland zu Barth forschten, gehören heute zur Barth-Gesellschaft in Korea und bereichern das wissenschaftliche Ge­spräch über Barth deutlich.

VI Fazit und Ausblick


Die Geschichte und Haupttendenzen der Barth-Rezeption in Korea sind knapp erörtert worden. Dabei wurden die dominierenden theologischen Motive angesprochen, die zur differenzierten Rezeption der Theologie Barths in den unterschiedlichen Konfessionen geführt haben. Die theologischen Charakteristika der drei Hauptkonfessionen in Korea sind dabei zur Sprache gekommen. Aber trotz der theologischen Unterschiede dieser Konfessionen ist nicht außer Acht zu lassen, dass die oben erwähnten Charakteristika nicht jeweils auf eine bestimmte Konfession exklusiv zurückzuführen sind. Beispielsweise lässt sich die Theologie der KMC nicht auf die kulturell-religiöse Zuneigung beschränken, sondern auch die politisch-sozialistische Tendenz lässt sich darin erkennen, wie z. B. bei Sun-Kyung Park. Die drei Charakteristika sind nämlich in allen Konfessionen zu finden, aber man ordnet meistens die reli-giös-kulturelle Tendenz der KMC zu und das politisch-soziale En­gagement zum großen Teil der PROK usw.

Um der gegenwärtigen theologischen Situation gerecht zu werden, muss auch erwähnt werden, dass die Barth-Rezeption heute nicht mehr exakt dem oben dargestellten Schema folgt: Z. B. ist unter den Theologen in der KMC von Barths Theologie fast nicht mehr die Rede. Er wird hier als viel zu orthodox und konservativ kritisiert, um mit seiner Theologie im multikulturellen Umfeld Koreas ein religiös-kulturelles Gespräch führen zu können. Das Interesse an Barth wird bei der KMC und der PROK immer geringer, wobei die Position der beiden Konfessionen in Bezug auf die Barth-Forschung von den Theologen der ›Korea Evangelical Holiness Church‹ (KEHC) übernommen wurde. Die Barth-Gesellschaft in Korea besteht mehrheitlich aus Theologen der PCK und der KEHC. Die gegenwärtige Barth-Forschung richtet sich darauf, bei Barths Theologie die evangelisch-reformatorischen Inhalte herauszustellen und sich dadurch mit der religionspluralistischen Theologie kritisch auseinanderzusetzen.30

Bemerkenswert war, dass ungeachtet der konfessionellen Differenzen die Theologie Barths meistens als das Kriterium für die Legitimation der eigenen theologischen Grundeinstellung verwendet wurde. Aber im streng wissenschaftlichen Sinn hat solche Kanonisierung der Barthschen Theologie ohne Zweifel Nebenwirkungen: Barths Kritik an verschiedenen theologischen Positionen wird in Korea einfach übernommen, und dies führt zu vielen Missverständnissen und Vorurteilen über bestimmte theologische Tendenzen: So wird etwa die ›liberale‹ Theologie von Harnack und Herrmann zu undifferenziert als eine von Barth überwundene Position verurteilt. Die liberale Theologie ist deshalb in Korea nur im Zusammenhang der Entwicklung der dialektischen Theologie und sehr selten als ein eigenständiges Thema der theologischen Forschung behandelt worden. Aber die zu einfache Übernahme der Barthschen Urteile lässt vergessen, dass und wie viel die liberale Theologie zu der Entwicklung der Theologie Karl Barths beigetragen hat. Dass die Münchner Barth-Interpretation in Korea überhaupt nicht rezipiert wurde, hängt wohl genau mit dieser Vergesslichkeit zusammen. Ob die Barth-Forschung in den kommenden Jahren die bisherige Engführung überwinden kann und wie weit die Barthsche Theologie im Kontext der sich hierzulande neu stellenden Fragen erneut rezipiert wird, lässt sich nur abwarten.

Abstract


Karl Barth was the central theological figure not only in Germany but also in Korea. Parallel to the three categories of Barth-research in Germany distinguished by Jüngel in his Barth-Studien, the Barth-reception in Korea can be categorized in three tendencies. This research trend, however, should not be considered as being a simple acceptance of the German research standard. Instead, it ought to be understood as the result of a critical dialogue between Barth’s theology and the three main original theological positions in Korea. The three versions of Barth-reception, namely, the cul-tural-liberal reception, the political-socialist one and, finally, the dogmatic one, reflect the theological formations of the three main protestant confessions in Korea. This paper aims to elaborate on the ecclesiastical situation through the report on the history of Barth’s reception in Korea.

Fussnoten:

1) Eberhard Jüngel, Barth-Studien, Gütersloh 1982, 9 f.
2) A. a. O., 13.
3) Dies basiert auf der klassischen Aufteilung der koreanischen Theologie von Dong-Shik Ryu. Dazu s. ders., Die Erzader der koreanischen Theologie, Seoul 1982, 45 ff.175–212. Die Titel der koreanischen Literatur über Karl Barth werden im vorliegenden Aufsatz in deutscher Übersetzung angegeben.
4) A. a. O., 141 ff.
5) Sung-Bum Yun, Koreanische Theologie. Eine Hermeneutik von Sung, Seoul 1972.
6) A. a. O., 12.
7) Sung-Bum Yun, Karl Barth, Seoul 1968, 158 f.
8) A. a. O., 120–134.
9) Zur Entsprechung der Offenbarung Gottes mit dem Sein Gottes in der Theologie Barths s. Eberhard Jüngel, Gottes Sein ist im Werden, Tübingen 1966, 35 f.
10) Sung-Bum Yun, Mein Wohltäter Professor Karl Barth, in: Neue Familie 289 (1980), 33–35.
11) Sung-Hong Han, Ströme des theologischen Denkens in Korea, Bd. 1, Seoul 1996, 546 ff.
12) Jae Joon Kim, Theologischer Sinn der PROK, in: Sämtliche Schriften Jae Joon Kims, Bd. 4. Christus, der Transformer der Geschichte, Osan 1992, 296–306.
13) Jae Joon Kim, Theologen und Schriften, die mich beeinflussten, in: Christliches Denken 8 (1964), 24–26.
14) Jae Joon Kim, Geschichtliche Betrachtung über Neo-Orthodoxie, in: Christliches Denken 4 (1960), 12–19.
15) Vgl. hierzu Kyung Jae Kim, Politische Theologie Jae Joon Kims: Theologische Prinzipien und sozial-politische Transformlehre, in: Theologisches Denken 124 (2004), 55–86.
16) Zur Herrschaft Gottes in seiner Offenbarung vgl. Wilfried Härle, Sein und Gnade, Berlin u. a. 1975, 29 ff.
17) Bei den damals veröffentlichten Aufsätzen Parks über Barth ging es um die dogmatische Gotteslehre Barths: Sun-Kyung Park, Sinn der Gotteslehre Karl Barths, in: Modernität und Theologie 4 (1967), 61–73; dies., Die Gotteslehre Barths, in: Theologisches Denken 8 (1975), 163–188.
18) Sun-Kyung Park, Einleitung des Übersetzers zur Kirchlichen Dogmatik I/1, in: Karl Barth, Kirchliche Dogmatik I/1, Seoul 2003, 16.
19) Hierzu s. Sun-Kyung Park, Zur Grundlegung zur Theologie der Wiedervereinigung, in: Christliches Denken 34 (1990), 102–125, vor allem 104 f.
20) A. a. O., 107 ff.
21) Sun-Kyung Park, Marxismus und Theologisches Denken Karl Barths, in: Christentum und koreanische Gesellschaft (1991), 29–45, vor allem 42 ff.; dies., Reich Gottes als Kraft der Gesellschafts- und Geschichtstransformation, in: Journal der christlichen Theologie in Korea, 41 (2005), 37–88.
22) Beispielsweise legte Ae-Young Kim, eine Schülerin von Sun-Kyung Park, eine Doktorarbeit über die Barth-Interpretation von Marquardt vor. Sie ist als Professorin im theologischen Seminar der PROK tätig: Ae-Young Kim, Politisch-soziologische Interpretation der Theologie Karl Barths. Anhand von F. W. Marquardt, Seoul 1991.
23) Bong Rang Park, Befreiung der Theologie, Seoul 1991, 26.
24) Bong Rang Park, Glauben bei Karl Barth, in: Christliches Denken 5 (1961), 10–20, hier: 12 f.; ders., Der Begriff ›Wort Gottes‹ bei Karl Barth, in: Theologische Forschung 6 (1960), 38–59.
25) Park war der erste Vorsitzende der Barth-Gesellschaft in Korea. Auf seine Initiative hin wird seit 1994 die Übersetzung der Kirchlichen Dogmatik umgesetzt. Seit Sun-Kyung Park 2003 die Übersetzung von KD I/1 veröffentlichte, werden die anderen Bände der KD vereinzelt veröffentlicht. Aber die Übersetzung der gesamten KD ist leider noch nicht vollendet.
26) Jong-Sung Lee, Leben und Denken Karl Barths, in: Gesamtschriften von Jong-Sung Lee, Bd. 20, Wissenschaftliche Akademie in Korea, Seoul 2001, 235–238.
27) Myoung-Yong Kim, Theologie Karl Barths, Seoul 2007, 26 ff.
28) A. a. O., 180 f.
29) A. a. O., 185 f. Dass die Trinitätslehre Barths in Kims Barthbuch überhaupt nicht selbständig behandelt wird, scheint die Beurteilung durch den Verfasser zu bestätigen.
30) Myoung-Yong Kim, Vergangenheit und Gegenwart der systematischen Theologie in Korea, in: Journal der christlichen Theologie in Korea 52 (2007), 113–137: 120.